Wie sind die Wappen entstanden?

Zur Zeit der Kreuzzüge wurde der Helm der europäischen Ritter zum Topfhelm weiterentwickelt. Der umschloß das Haupt des Trägers völlig und bot so größeren Schutz. Man erkannte nicht mehr, welcher Kopf daruntersteckte.
Da es im Krieg ratsam ist, Freund und Feind zu unterscheiden, mußte nun zur Wiedererkennung anstelle der individuellen Gesichtszüge eine entsprechende Kennzeichnung dienen. Und so malten die Ritter einfache, auf eine Distanz von 200 Schritt leicht erkennbare Zeichen auf Ihre Schilde, Helme, Umhänge und Fahnen. Bis heute erinnert die Schildform an die Herkunft des Wappens.
Bezeichnete ein solches Symbol zunächst nur seinen Träger, wurde es noch vor 1200 erblich und stand für die ganze Familie. Um dieselbe Zeit begannen Adelige und Ritter , mit Ihrem persönlichen Kennzeichen zu siegeln. Damit war das Wappen, das ursprünglich nichts anderes bedeutete als "Waffen", in eine zivile Nutzung übergegangen. Im Krieg büßte es wegen der veränderten Kampftechniken seine Bedeutung bald wieder ein. Dafür wurde es beim ritterlichen Turnier zur dekorativen Unterscheidungshilfe für das Puplikum.
Hatten zunächst nur Ritter Wappen geführt, so legten sich bald auch Gemeinwesen und Klöster welche zu. Auch andere Kreise griffen zum Wappen, wobei dies neben repräsentativen auch ganz praktische Zwecke hatte: Als Siegel war es individuelles Kennzeichen - sozusagen ein Vorläfer der heutigen PIN.
Mit der Alphabetisierung büßte das Siegel seit dem 17. Jahrhundert seine Bedeutung ein, da nun die persönliche Unterschrift seine Funktion übernahm. Auch das Ende des Tunierwesens führte zum Niedergang der Heraldik, der die Französische Revolution den Rest gab.