Hier gibt es Weltgeschichte aus der Zeit von 1490 - 1515


Diese Seite will nur einen groben Überblick, der Entwicklung in der Zeit von 1490 -1515 aufzeigen, um so besser die Welt meiner Ahnen verstehen zu können. Dabei geht es mir nicht darum, die deutsche Geschichte genau zu erfassen, sondern Ereignisse aufzuzeigen, die für das Leben der einfachen Leute wichtig wurden. Alles andere würde den Rahmen dieser Homepage sprengen.

Die wichtigsten Schlagworte

1492: Christoph Kolumbus - In die neue Welt
1499: Kolonialismus - besetzen, plündern, zerstören
1500: Sklaverei - Der Mensch als Ware
Weitere Quellen im Internet
Quellennachweis


 

Christoph Kolumbus - In die neue Welt

Christoph Kolumbus, der Genueser Kapitän in spanischen Diensten, steht für den vielleicht folgenreichsten Irrtum der Geschichte. Viermal versuchte er, Asien zu erreichen, indem er westwärts über den Atlantik segelte. Und als er dabei auf Land stieß, das ihm im Weg lag, bestand er darauf, daß Kuba ein Teil Asiens sei.
Christoph Kolumbus Kolumbus hatte die Iberische Halbinsel am 3. August 1492 mit seiner kleinen Flotte aus drei Schiffen verlassen. Es war der 12. Oktober desselben Jahres, als ein Matrose "Tierra, tierra!" rief. Kurz darauf landeten die Seefahrer auf einer Insel, die von den Einheimischen Guanahani genannt und der Kolumbus den Namen San Salvador gab (wahrscheinlich eine der südlichen Bahamas).
Der Kapitän hielt die Eingeborenen für "freundliche und wohlgesinnte" Menschen, die leicht zu erobern seien. Sieben von ihnen ließ er kidnappen, um sie später seinem König zu präsentieren: die erste Indios, die Opfer der spanischen Herrschaft wurden. Kolumbus segelte weiter nach Kuba (das er für Japan hielt) und Haiti (wo sein Flaggschiff "Santa Maria" strandete und aufgegeben werden mußte).
Nach seiner Rückkehr wurde der Kapitän in Spanien mit Ehrungen überhäuft. Als Vizekönig von Hispaniola - wie die neuen spanischen Besitzungen in der Karibik genannt wurden - war er später für die ineffiziente Verwaltung der Kolonie verantwortlich.
1500 wurde er deshalb abgesetzt und als Gefangener nach Spanien zurückgebracht, später jedoch teilweise rehabilitiert. Kolumbus starb 1506 in Valladolid, gichtgebeugt und immer noch überzeugt, Asien erreicht zu haben.
Auf seinem weg folgten Eroberer und Missionare, Siedler und afrikanische Sklaven, Ideen, Waren und tödliche Mikroben (die mehr noch als Kriege und Unterdrückung die indianische Bevölkerung Lateinamerikas von etwa 50 Millionen um 1480 auf vier Millionen im 17. Jahrhundert dezimierten).
Dafür kamen Gold und Silber nach Europa, Kartoffeln, Tabak, Mais - und der Traum von einer "Neuen Welt".

 

Kolonialismus - besetzen, plündern, zerstören

In der Mitte des Milleniums machten sich die Europäer auf, um andere Länder nicht nur zu entdecken, sondern in Besitz zu nehmen. Sie raubten den Einheimischen nicht allein das Land und plünderten deren Schätze, sondern vernichteten häufig auch deren Kultur und Geschichte. Und selbst 500 Jahre danach ist der Kolonialismus keineswegs überwunden - er hat sich nur ein bißchen geschminkt.
Angefangen hat es 1499 mit drei ramponierten Schiffen, die kaum mehr als ein paar Warenproben an den Kais von Lissabon ausluden - doch die kamen vom anderen Ende der Welt und versprachen für die Zukunft enorme Profite: Und so läutete die Heimkehr Vasco da Gamas von seiner Entdeckungsfahrt nach Indien das Zeitalter des Kolonialismus ein.
Zunächst eroberten Spanier und Portugiesen Küstenstädte und Küstenstriche, dann halbe Kontinente. Im 16. und 17. Jahrhundert folgten ihnen Briten, Franzosen, Holländer, später auch Amerikaner, Belgier, Dänen, Deutsche, Italiener, Lapaner und Schweden.
Aus Afrika, Amerika, Ozeanien und Asienschnitten sich die Eroberer ihre territorialen Beutestücke. Doch noch ehe die letzte Kolonie eingerichtet worden war, hatten die Eroberten sich zu wehren begonnen. Auf Haiti zum Beispiel, Frankreichs reichster Kolonie, führte Francois Dominique Toussaint Louverture zwar erst im Auftrag der Revolutionsregierung in Paris den Kamp gegen Spanier und Briten, wandte sich dann aber gegen das "Mutterland". 1804, kurz nach seinem Tod, war Haiti unabhängig: der erste von Schwarzen regierte moderne Staat (der allerdings nach wenigen Jahren in blutige Anarchie versank, aus der das Land bis heute nicht hinausgefunden hat).
Die meisten Kolonien erlangten ihre Unabhängigkeit erst im Verlauf der letzten 50 Jahre - aber vielfach nur eine nominelle. Ohne die Wirtschaftshilfe, die Absatzmärkte, die höheren Bildungseinrichtungen, politischen und technischen Berater, ja machmal auch Armeen der ehemaligen Mutterländer könnten zahlreiche der jungen Nationen heute nicht existieren.
Der Preis dafür ist politische und wirtschaftliche Fügsamkeit. Einige Kolonien mochten sich von der fernen Macht erst gar nicht lösen; so gebietet beispielsweise Frankreich auchj heute noch über mehr als ein Dutzend Inseln in der Karibik, im Pazifik umd im Indischen Ozean - Ferienziele sonnenhungriger Europäer oder auch beruhigend weit entfernte Atombombentestgelände.
Überdies üben Megakonzerne heute auf den Öl-, Erz-,Holz- oder Fruchtmärkten mitunter mehr Dominanz über die jetzt unabhängigen Staaten aus als jemals die alten Kolonialherren.Für die Völker in den Erdölregionen Nigerias etwa sind die Manager der Ölkonzerne ebensowenig angreifbar als einst die tropenhelmbewehrten britischen Kolonialbeamten.

 

Sklaverei - Der Mensch als Ware

Das Schiff segelt in tropischen Gewässern. Unter Deck ist es drückend heiß. Hunderte angeketteter Frauen, Männer, Halbwüchsiger liegen dort gedrängt wie Stückgut. Als einer seiner Leidensgenossen zum Widerstand ermutigen will, zerren ihn die Bewacher heraus und hacken ihm die rechte Hand ab; am nächsten Tag die linke Hand; am dritten Tag den Kopf. Alltag auf einem Sklavenschiff.
Was 1709 auf der dänischen Bark "Friedericus Quartus" geschah, war nicht mehr als eine winzige Unregelmäßigkeit in einem Handelsgeschäft, eine Art Transportrisiko - ärgerlich für den Händler, tödlich für die lebendige Fracht.
Sklaverei hat es schon seit alters gegeben. Doch zwischen dem 16. und dem 19. Jahrhundert wurden Sklaven zur Massenware, erzwangen skrupellose Händler und Plantagenbesitzer die größte Völkerwanderung der vergangenen 1000 Jahre: sieben bis zehn, vielleicht sogar 15 Millionen Afrikaner wurden als Sklaven nach Amerika geschafft.
Portugiesen hatten von 1450 an Schwarze nach Europa und Madeira verschifft. Doch war die Zahl der Opfer vergleichsweise klein. Von etwa 1500 an brachten portugiesische Segler geraubte Afrikaner nach Brasilien: Es war der Beginn der ebenso brutalen wie hochprifitablen Handelsfahrten über den Atlantik.
Die Nachfrage nach Menschen, die in Bergwerken und Plantagen Latainamerikas, der Karibik und im Süden Nordamerikas verrichten konnten, wuchs von 1530 an sprunghaft. Um 1800 bestand die Hälfte der Bevölkerung Brasiliens aus Sklven.
Der Menschenhandel spielte eine wesentliche Rolle im Aufstieg europäischer Mächte wie Hollan, England und vor allem Portugal und schuf immense nationale und private Vermögen. Die Ausdehnung des europäischen Handels, der technische Fortschritt, die politischen und wirtschaftlichen Erfolge Europas und Amerikas: All das wäre ohne die Ausbeutung von Millionen afrikanischer Frauen und Männer kaum oder sehr viel schwerer zu realisieren gewesen.
In Großbrittannien und den Nordstaaten der USA setzten sich seit dem 18. Jahrhundert "Absolutionisten" für die Abschaffung der Sklaverei ein. Doch erfolgreich waren sie erst ein Jahrhundert später, als sich andere Branchen mit noch höheren Profiten als der Sklavenhandel etablierten. Die beginndende Industrialisierung schuf neue Produkte, neue Rohstoffe- und Absatznärkte, neue Handelswege - die Slaverei verlor an Bedeutung.
1807 verbot Großbritanien als erste Großmacht den Slavenhandel, die meisten anderen Lädern folgten später (die USA erst nach dem Bürgerkrieg, Brasilien 1888).
Selbst heute ist die Sklaverei in Teilen Asiens und Afrikas immer noch verbreitet, etwa in Mauretanien oder dem Sudan. Und auch in anderen Formenlebt sie fort: als Schuldknechtschaft (etwa in Pakistan und Indien), in der ganze Familien wucherische Kredite abarbeiten müssen, und das doch niemals schaffen; bei Armen,die ihre Organe für Transplantationen verkaufen; bei Kindern, dir zur Adoption, bei Frauen, die zur Prostitution in fremde Läner verbracht werden.
Menschenhandel ist ein profitables Geschäft, heute wie vor 500 Jahren.

Quellennachweis

Buch "Hohenlohe" von Otto Bauschert
Buch "Leben in Hohenlohe" von Helmut Starrach
Buch "2000 Jahre Chronik der Weltgeschichte" vom Chronik-Verlag
Buch "Pfedelbach 1037 - 1987" von der Gemeinde Pfedelbach
Buch "Die bäuerliche Welt" Jerome Blum vom C.H.Beck-Verlag München
Heft "GEOEPOCHE - Das Millennium"
Heft "GEOEPOCHE - Das Mittelalter"