Die Mark - vom 16. bis 20. Jahrhundert

 
 
Reichsmark

Deutsches Reich, 200 Mark 1923 A(Berlin) Deutsches Reich, 1 Mark 1873 Berlin Deutsches Reich, 1 Mark 1873 Berlin Bilder links: Deutsches Reich, 200 Mark 1923 A(Berlin)
Bilder rechts: Deutsches Reich, 1 Mark 1873 Berlin
Eine Mark war im Mittelalter eine Gewichtseinheit und damit Basis für die Berechnung vieler Münzen. Mit der Reichsmünzordnung 1524 wurde die Kölner Mark mit rund 234 Gramm das Grundgewicht für das Deutsche Reich. Nach einer Vereinbarung der Zollvereinstaaten 1838 wurden aus einer Kölner Mark reinen Silbers 14 Taler geprägt. Seit dem 16. Jahrhundert hieß die Währung norddeutscher Städte wie Wismar, Hamburg oder Lübeck Mark. Auf dem Ersten Deutschen Handelstag schlug Sachsen 1861 "Mark" als Name einer Einheitswährung vor, mit der die Trennung in die Taler-Zone im Norden und die Gulden-Zone im Süden überwunden werden sollte.
Deutsches Reich, 2 Millionen Mark von 1923 Bild links: Deutsches Reich, 2 Millionen Mark von 1923

Mit der Gründung des Deutschen Reiches verschwanden Taler und Gulden. Am 04.12. 1871 tritt das Reichsmünzgesetz in Kraft, die Mark wird einheitliches Zahlungsmittel im Reichsgebiet. Dieser Übergang zog sich von 1871 bis 1876 hin. An Stelle der verschiedenen Währungseinheiten der einzelnen Länder tritt die Goldmark zu 100 Pfennig als neue Rechnungseinheit. Als Goldmünze wird das Zehnmarkstück mit der Bezeichnung Krone eingeführt. Daneben werden Doppelkronen und halbe Kronen (Zwanzigmark- und Fünfmarkstücke) herausgebracht. An Scheidemünzen werden Silbermünzen von 20 Pfennig bis zu fünf Mark, Kupfer-Nickelmünzen zu fünf und zehn Pfennig sowie Kupfermünzen zu ein und zwei Pfennig in Umlauf gebracht. Die Ausgabe von Banknoten obliegt mehreren Privatnotenbanken.

Deutsches Reich, 5 Goldmark=1/2 Krone von 1877 Münzen rechts: Deutsches Reich, 5 Goldmark=1/2 Krone von 1877
Auch die Übergangsjahre zur Mark hatten ihre Vertrauenskrise. Bedingt durch den ab Mitte 1874 sinkenden Außenwert der deutschen Währung drohten die neuen Reichsgoldmünzen ein Jahr lang durch Export aus dem deutschen Geldumlauf zu verschwinden; die Notenbanken lösten ihre Banknoten nicht in Gold-, sondern in Silbermünzen ein. Auf Goldmünzen im Umlauf und Goldeinlösung der Banknoten ruhte aber das Vertrauen in die neue Währung. Es konnte sich erst einstellen, nachdem ab Mitte 1875 aufgrund steigender Mark-Kurse Gold wieder verstärkt nach Deutschland floss und die wichtigste deutsche Notenbank, die Preußische Bank als Vorgängerin der Reichsbank, ihre Banknoten auf Verlangen zuverlässig in Gold einlöste. Die Einheitswährung Mark und Pfennig löste insgesamt acht Geldsysteme mit 119 verschiedenen Münzsorten wie Taler und Groschen ab.
Deutsches Reich, 20 Goldmark von 1908 Deutsches Reich, 10 Reichsmark von 1920 Münzen links: Deutsches Reich, 20 Goldmark von 1908

Bild rechts: Deutsches Reich, 10 Reichsmark von 1920

Schwäbisch Haller Notgeldscheine aus der Zeit der Inflation 1923 Bild links: Schwäbisch Haller Notgeldscheine aus der Zeit der Inflation 1923




 
 
Deutsche Mark von 1945 bis 1959

von der Allierten Militärbehörde in Umlauf gebracht Bild links: von der Allierten Militärbehörde in Umlauf gebracht
Bild rechts: Notgeld des Landkreis Schwäbisch Hall, kurz nach dem Kriegsende 1945
Nach dem II. Weltkrieg produzierte man 1945 noch immer Reichsmark, aber die Produktion war auf ein Drittel der Vorkriegszeit zurückgegangen.
Notgeld des Landkreis Schwäbisch Hall, kurz nach dem Kriegsende 1945 Neben den Reichsbanknoten gab es in den von den Alliierten besetzten Gebieten Deutschlands noch Reichskreditkassenscheine, reines Militärgeld und Verrechnungsscheine der Deutschen Wehrmacht. Nach dem Krieg produzierten die Besatzungsmächte auch noch ein eigenes Geld.
Am 19.Juni 1948 verkünden die alliierten Militärregierungen in den drei westlichen Besatzungszonen Deutschlands, die Währungsreform. Dieser Schritt wurde unter größter Geheimhaltung in dem amerikanischen Fliegerhorst Rothwesten bei Kassel vorbereitet. Die Reform soll den, durch die inflationäre Geldpolitik des 3.Reiches verursachten Geldüberhang beseitigen.
Bereits am frühen Morgen des 20.Juni 1948, am Tag der Währungsreform, bildeten sich lange Schlangen vor den Ausgabestellen der neuen Währung. Stundenlang warten die Menschen an diesem verregneten Sonntag, um 40 alte Reichsmark, gegen 40 neue DeutscheMark zu tauschen. Diese Währung, die DM, wird am Montag den 21.Juni 1948 gültig. Der Rest der alten Währung Reichsmark wird später zu einem ungünstigen Erhältnis von 100 RM zu 6,5 DM eingetauscht.
Die ersten Banknoten tragen keinen Verweis auf das Ausgabeland, auch die sonst üblichen Unterschriften fehlen. Es wird nur die Bank Deutscher Länder als Herausgeber genannt. Wahrscheinlich war man sich beim Druck des Geldes in Amerika noch nicht klar, in welchem Staatsraum diese Banknoten Gültigkeit haben würden, denn zur Zeit der Währungsreform gab es weder die Deutsche Demokratische Republik noch die Bundesrepublik Deutschland, sondern nur die Besatzungsgebiete der Enländer, Franzosen, Amerikaner und der damaligen Sowjetunion. Fünf Pfennige von 1949 Zehn Pfennige von 1949


 
 
Die Deutsche Mark von 1960 bis 1989

Eine Deutsche Mark von 1970 Bild rechts:Eine Deutsche Mark von 1970

Die Deutsche Bundesbank, die 1949 gegründet wird, ersetzt im Jahr 1960 den ersten, den Nachkriegssatz der Banknoten durch eine Serie neuer Noten. Diese bestehen wie zuvor aus den Nominalen 10, 20, 50, 100, 1000 DM. Diese Serie bleibt bis 1.Juli 1995 Kursgültig, ist aber nach einführung der 3.Serie 1989 sehr schnell aus dem Zahlungsverkehr verschwunden.

Fünf Deutsche Mark von 1964 Zehn Deutsche Mark von 1964 Zwanzig Deutsche Mark von 1964 Fünfzig Deutsche Mark von 1964 Bilder links:Die in der Bundesrepublik Deutschland von 1960 bis 1989 im Umlauf befindlichen Geldscheine

Hundert Deutsche Mark von 1964 Fünfhundert Deutsche Mark von 1964 Tausend Deutsche Mark von 1964


 
 
Die in der Bundesrepublik Deutschland von 1989 bis Februar 2002 gültigen Geldscheine

Dieser Banknotensatz ist der letzte, der in der Bundesrepublik Deutschland vor der Einführung des Euro herausgegeben wurde. Seine Einführung 1989 war von Sicherheits- und Erkennungsbestrebungen bestimmt. So besitzen die Banknoten eine Reihe von Merkmalen, wie im ultravioletten Licht fluoszierenden Fasern und Aluminiumstreifen, die Fälschungen erkennbar machen und damit erschweren. Für blinde Menschen wurde der Nominalwert in Blindenschrift, links neben dem Personenbildnis eingeprägt. In den Jahren 1997-1998 wurden nocheinmal ohne Änderung des grundsätzlichen Aussehens zusätzliche Echtheitsmerkmale hinzugefügt, wie das Hologramm, das auf der 100 und 200 DM Banknote zu sehen ist.
Die Nominale dieses Satzes lauten wie zuvor 5, 10, 20, 50, 100, 500 und 1000 DM. Neu gegenüber vorherigen Sätzen ist die Einführung einer 200 DM Note. Diese Note war aber relativ selten im Umlauf zu finden.
Dieser Banknotensatz verlor am 01.01.2002 mit der Einführung des Euro seine Gültigkeit. Zu Zahlungen im Handel and an Automaten konnten die Banknoten noch bis zum 28.02.2002 verwendet werden. Danach kann sie nur noch bei den Landeszentralbanken eingetauscht werden.
5 Mark 5 Mark
10 Mark 10 Mark
20 Mark 20 Mark
50 Mark 50 Mark
100 Mark 100 Mark
200 Mark 200 Mark
500 Mark 500 Mark
1000 Mark 1000 Mark